The Kooks mit Bleachers in Köln #powermetal
Bands: The Kooks mit Bleachers Location: Palladium, Köln Datum: 18.2.2015
Als das KOOKS-Debüt „Inside In / Inside Out“ 2006 erschien, wurden die britischen Indie Rocker über Nacht zu Rockstars. Indie-Tunes wie ‚Ooh La‘, ‚Seaside‘ oder natürlich ‚Naive‘ konnte man damals kaum entgehen. Doch bereits das zweite Album „Konk“ (welches in meinen Ohren übrigens das Beste der Band ist) konnte schon nicht mehr so ganz an den kommerziellen Erfolg des Vorgängers anknüpfen. Die beiden Nachfolger sowieso nicht. Schade eigentlich, da „Junk of Heart“ und das aktuelle Album „Listen“ gar nicht mal so schlecht sind.
Trotz des Ausbleibens von Gold- und Platin-Auszeichnungen können die KOOKS noch immer gut 2000 Leute in die Halle locken. Das Palladium ist somit „nur“ zu 2/3 gefüllt. Als um Punkt 20 Uhr die Vorband BLEACHERS die Bühne betritt scheinen bereits alle Karteninhaber in der Halle zu sein. Das Publikum feiert die Gruppe mehr als ordentlich und scheint das Material der Jungs zu kennen. Die Band mit direkt zwei Drummern (warum auch immer, ich höre da keinen Mehrwert oder Unterschied raus) spielt einen zeitgemäßen Mix aus Indie, 80er Stadionrock und ‚Dancing In The Dark‘ von BRUCE SPRINGSTEEN.
Während die ersten beiden Songs ‚Wild Heart‘ und ‚Rollercoaster‘ wie ein Mix aus THE KILLERS und TOTO klingen, scheint das restliche Material eher von BRUCE SPRINGSTEEN beeinflusst worden zu sein. Besonders in den Refrains entfaltet die Gruppe ihr volles Potential, da die gesamte Band mitsingt und so ordentlich Stadion-Flair aufkommt. Den Fans scheint die Show der sympathischen BLEACHERS auch sehr zu gefallen. Ich persönlich werde mich definitiv näher mit ihnen befassen. Ein sehr guter Einstieg in den Konzertabend.
Nach etwa einer halben Stunde Umbaupause betreten THE KOOKS die Bühne. ‚Around Town‘ vom neuen Langspieler „Listen“ eröffnet die Show. Scheinbar kennt das Publikum zumindest diesen als Single ausgekoppelten Song. Bei anderen „Listen“-Nummern sind die Reaktionen im Konzertverlauf verhaltener. Den zweiten Track ‚See The World‘ kennen da schon deutlich mehr Leute und als im Anschluss ‚Ooh La‘ vom Debüt gespielt wird, tanzt das Publikum in der gesamten Halle mit. Es ist schade, dass das restliche Material der Band nicht so beachtet wird. Für ein paar mehr als amtliche Lieder ist die britische Band nämlich immer gut. Allerdings bezweifle ich, dass der Großteil der Fans merkt, dass vieles arg von den späten BEATLES oder PINK FLOYD abgekupfert ist. Besonders bei den Soli merkt man den Einschlag von PINK FLOYD, während der BEATLES-Einfluss in ein modernes und poppiges Gewand gepackt wird. Eben durch diesen Pop-Einfluss kann sich Sänger/Gitarrist Luke Pritchard erlauben bei dem Material von „Listen“ seine Gitarre beiseite zu stellen und frei über die Bühne zu tanzen. Dabei zeigt der schmächtige Lockenkopf ein paar mehr als lässige Tanzschritte.
Genau wie bei ALT-J im Palladium anderthalb Wochen zuvor, bin ich über den sehr guten Sound im Palladium überrascht. Alle Instrumente schallen klar und dennoch druckvoll aus den Boxen. Scheinbar ist die Halle einfach nichts für Metal-Konzerte, da ich nur bei solchem eher matschigen Sound erlebt habe. Unvergessen: TRIVIUM 2009 im Vorprogramm von SLAYER als die Bass Drum dermaßen laut war, dass es schon körperlich wehtat. Neben dem guten Sound kann die Band auch mit einer sehr guten Lichtshow und vielen Effekten auf den vielen Bildschirmen punkten. Mit leichtem Versatz werden die Musiker auf den Bildschirmen gezeigt, welche mit Effekten wie dem bunten Bild einer Wärmekamera überlagert werden und so teils surreal wirken.
‚Sofa Song‘ vom Debüt und ‚Forgive & Forget‘ von der aktuellen LP beenden das reguläre Set der KOOKS. Die Indie-Gruppe kehrt jedoch nach wenigen Momenten für ein paar Zugaben auf die Bühne zurück. Die tolle Piano-Nummer ‚See Me Now‘ eröffnet diesen Teil der Show. ‚Junk of Heart (Happy)‘ folgt und wird erstaunlich euphorisch von den Fans aufgenommen. Nach mehr als 75 Minuten ertönt dann endlich ‚Naive‘ und versetzt die Zuschauer noch einmal in Bewegung. Dann verabschiedet dich das Quartett von der Insel und beendet somit eine wirklich gelungene Show. Ich bin der Meinung, dass dieses Konzert das Beste war, welches ich von den KOOKS gesehen habe. Schade, dass das nicht mehr ganz so viele Leute wie früher gesehen haben und die Kooks ab dem dritten Album vergessen haben. Verdient ist das nun wirklich nicht !
Text (c) by Sebastian Berning
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[…] sympathischen Bonez MC echt nichts falsch. Auf Platte daheim darf es dann doch lieber wieder Slayer […]
[…] „Warriors“ besonders auf klassischen Material wie „Fighting The World“, „The Gods Made Heavy Metal“, „Kings of Metal“ oder auch die 2002er Hymne „Warriorrs of the World United“ stehen. Mit […]
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